Wie finden Sie den passenden Hochzeitsfotografen?
DRÜCKST DU NOCH ODER FOTOGRAFIERST DU SCHON?
Böse Zungen behaupten: Fotografen gibt´s mittlerweile wie Sand am Meer. Jeder, der fähig ist, eine Kamera zu halten und auch noch den Auslöser findet 😉, darf sich Fotograf nennen – und, was noch wichtiger ist, einen Gewerbeschein lösen. Somit haben Kunden zwar eine Vielzahl an Fotografen zur Verfügung, aber wie kann man als Laie die Spreu vom Weizen trennen? Vor allem am Hochzeitstag (der doch meist nur einmal im Leben stattfindet und unwiederbringliche Motive liefert) muss alles perfekt sein und die Qualität stimmen. Pamela Müller-Guttenbrunn, die sich unter anderem auch auf die Fotografie von Hochzeiten spezialisiert hat, weiß, worauf es ankommt.
Fotografin Pamela Müller-Guttenbrunn verrät Tipps & Tricks zum Thema Hochzeitsfotografie
ICH BIN KEINE FOTOBOX!
Die eigene Hochzeit ist einer der emotionalsten Tage Ihres Lebens. Daher ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Fotografin/Ihrem Fotografen wohlfühlen. Das sieht auch Pamela Müller-Guttenbrunn so. Schon viele Hochzeitspaare durfte Sie mit der Kamera begleiten. Ich traf mich mit ihr zum Interview:
WAS MUSS EIN GUTER HOCHZEITSFOTOGRAF KÖNNEN?
Pamela: „Er oder sie muss aufmerksam sein, sich dem Brautpaar und auch den Gästen auf individuelle Weise widmen, ein gutes Gefühl für Licht haben, die wichtigsten Motive in spannenden Perspektiven einfangen. Aber auch die oft belanglos erscheinenden Momente können wahre Schätze an emotionalen Bildern hervorbringen. Ich denke, es ist das Wichtigste, dass die Chemie zwischen Brautleuten und Fotograf stimmt, denn man ist ja den ganzen Tag zusammen und das erfordert auch Offenheit. Ich versuche, mich immer dezent im Hintergrund zu halten, das ist mir auch sehr wichtig. Dass der Fotograf sein Equipment und Handwerk beherrscht, ist wohl selbstverständlich.“
Die Chemie zwischen Brautleuten und Fotograf ist sehr wichtig, denn man ist ja den ganzen Tag zusammen und das erfordert Offenheit
WIE ERKENNEN DIE BRAUTLEUTE DIE QUALITÄT EINES FOTOGRAFEN VORAB?
DREI TIPPS VON PAMELA FÜR SIE:
♥ DER AUFTRITT
Jeder gute Fotograf hat eine professionelle Website, auf der man sein Portfolio und einige Arbeiten anschauen kann. So bekommen Sie einen Eindruck von seinem Stil und wissen gleich, ob das Ihren Geschmack trifft. Auch Infos zu Ausbildung und Berufserfahrung sollte man hier einsehen können.
♥ DAS EQUIPMENT
Auf jeden Fall sollte der Fotograf eine Vollformat-Kamera haben, noch besser wären zwei Stück – wenn die Technik einmal versagt, hat der Profi sofort Ersatz zur Hand. Lichtstarke Objektive erleichtern natürlich das Fotografieren in der Kirche – damit ist störendes Blitzen unnötig.
♥ DIE SYMPATHIE
Ein professioneller Fotograf wird sich vorab mit Ihnen zusammensetzen und gründlich Ihre Wünsche und den Ablauf der Hochzeit abfragen. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Sind Sie sich sympathisch, ist schon viel gewonnen. Schließlich blickt dieser Mensch durchs Objektiv tief in Ihr Privatleben und fängt emotionale Momente für Sie ein.
Am Hochzeitstag müssen die Fotos sitzen, da kann man nichts wiederholen
WAS DÜRFEN KUNDEN VON EINER PAMELA MÜLLER-GUTTENBRUNN HOCHZEITSREPORTAGE ERWARTEN?
Pamela: „Anhand eines kleinen Fragebogens hole ich mir bei einem persönlichen Kennenlernen alle für mich notwendigen Infos. Wie ist der Ablauf geplant? Möchten die beiden auch ein Paarshooting/Gruppenfoto/Generationenfoto… haben? Dann treffen wir uns nochmal zu einem Kennenlernshooting. Das ist in meinen größeren Paketen enthalten und für das Fotografieren am Hochzeitstag sehr hilfreich. Wir machen also ein Paarshooting vorab: Für manche ist es total schwer, sich vor der Kamera nahe zu kommen, sich zu umarmen, zu küssen – sie sind gehemmt und die Fotos wirken unnatürlich und steif.
Mit der Zeit bauen sie Vertrauen auf, wir stellen uns aufeinander ein, trainieren unsere Kommunikation und sie werden lockerer. Am Hochzeitstag müssen die Fotos sitzen, da kann man nichts wiederholen. Wenn sie vorher schon mit mir gearbeitet haben, nimmt das die Nervosität und es klappt dann am Tag der Tage von Anfang an super. Außerdem bekommen die Brautleute so vorab bereits tolle Fotos von sich, die sie evtl. für die Einladungen nutzen können. Am Hochzeitstag selbst fotografiere ich meistens gemeinsam mit einer Assistentin, denn wichtige Momente sollten immer von zwei Perspektiven geshootet werden.
Grundsätzlich fotografiere ich sehr natürlich, versuche, die Momente so einzufangen, wie sie sind. Wann immer es möglich ist, verzichte ich daher auch auf den Blitz. Am Abend oder bei Nachtaufnahmen geht es natürlich nicht ohne.
Grundsätzlich fotografiert Pamela Müller-Guttenbrunn sehr natürlich, sie versucht, die Momente so einzufangen, wie sie sind.
WAS SOLLTEN DIE BRAUTLEUTE BEI DER PLANUNG DES HOCHZEITSTAGES AUS DER SICHT DES FOTOGRAFEN BERÜCKSICHTIGEN?
DREI TIPPS VON PAMELA FÜR SIE:
♥ LICHTVERHÄLTNISSE
Das schönste Licht zum Fotografieren gibt es während der „golden hour“ – das ist eine Stunde nach Sonnenaufgang, bzw. eine Stunde vor Sonnenuntergang. Planen Sie also, wenn möglich, das Paarshooting in den frühen Morgenstunden, da ist das Licht noch weich. Die Mittagssonne ist nicht geeignet für schöne Paaraufnahmen.
♥ AUSRÜSTUNG
Ich rate den Bräuten immer, zum Paarshooting ein zweites Paar Schuhe mit zu nehmen. Falls wir in die Wiese gehen oder auf dem Weg zur Foto-Location eine Schotterstraße haben, sind flache Schuhe sehr hilfreich und man schont die weißen Hochzeitsschuhe. Ich habe prinzipiell auch immer weißes Plastik mit, damit sich die Braut draufstellen kann und das Kleid in der Wiese nicht schmutzig wird oder Flecken vom Blütenstaub bekommt.
♥ ABLAUF
Bei vielen Hochzeiten wird die Hochzeitstorte am Abend im Lokal angeschnitten. Meiner Erfahrung nach ist da oft schon sehr viel Trubel und dieser Moment geht etwas unter. Die meist optisch sehr geniale Hochzeitstorte bekommt beim Anschneiden am Nachmittag zur Agape viel mehr Beachtung. Erstens freuen sich alle nach der Trauung über Kaffee und Torte und die Agape ist meist im Freien, was wieder den Fotos sehr zugute kommt.
Pamela Müller-Guttenbrunn sieht sich die Hochzeitslocation vorab an, damit sie die Lichtsituation einschätzen kann.
WIEVIEL „PHOTOSHOP“ BRAUCHT EINE HOCHZEIT?
Pamela: „Meiner Meinung nach braucht eine Hochzeit keine Beauty-Retusche. Alles ist schön, so wie es ist. Natürlich ist jedes meiner Fotos bezüglich Licht, Farben, Kontraste, Ausschnitt, …optimiert, aber eine Retusche mache ich wirklich nur, wenn z.B. irgendwo ein störender Mistkübel im Bild ist 😉“
WIE BEREITEST DU DICH AUF EIN HOCHZEITSSHOOTING VOR?
Pamela: „Ich bereite alles am Vortag vor: Akkus laden, Speicherkarten formatieren und ich gehe den Ablauf nochmals mit meiner Assistentin durch. Ich schaue mir die Location vorab an, damit ich die Lichtsituation einschätzen kann, checke die Wettervorhersage und stimme mich ein letztes Mal mit dem Brautpaar ab, ob es noch kurzfristige Änderungen gibt.“
"Die emotionalsten Fotos sind bei mir immer in schwarz-weiß."
SCHWARZ-WEIß ODER FARBE?
Pamela: „Die emotionalsten Fotos sind bei mir immer in schwarz-weiß. Schwarz-weiß-Aufnahmen haben eine spezielle Wirkung, man sieht sich nicht daran satt, sie sind zeitlos. Ich liefere grundsätzlich eine Mischung aus SW-Fotos und Farbfotos.“
WIE WÄHLST DU DIE LOCATION ZUM FOTOGRAFIEREN AUS?
Pamela: „Waidhofen bietet eine Vielzahl an tollen Kulissen für die Hochzeitsfotografie: Am Schlosssteg vor dem Schloss an der Eisenstrasse, vor den alten Mauern des Rothschildschlosses, direkt an der Ybbs, … Ich fahre auch gerne auf einen der umliegenden Hügel, dort hat man dann einen herrlichen Ausblick und unsere bildschöne Landschaft als Hintergrund. Oft wissen die Brautleute ganz genau, wo sie die Fotos machen wollen und dadurch habe auch ich schon viele schöne neue Plätze kennen gelernt.“
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Fotocredits:
Alle Fotos: Pamela Müller-Guttenbrunn Fotografie