Mein erster Apfelstrudel
Wenn man in einem Hotel aufwächst, ist man entweder ein leidenschaftlicher oder gar kein Koch. Ich gehöre leider in die zweite Kategorie, waren doch die Iglo Fischstäbchen in meiner Studentenzeit in Wien der Höhepunkt meines kreativen Kochvermögens. Manchmal ärgert mich das, kann ich doch nie meinen Schatz damit verwöhnen. Im Gegenzug bin ich ein allzu leichtes Opfer für Genüsse dieser Art. Also höchst an der Zeit, meiner kochtechnischen Ignoranz den Kampf anzusagen!
Also, die Zutaten für den Teig in den Rührkessel zu schütten und den Startknopf zu drücken, war ja nun nicht wirklich das Problem.
Wie gelingt nun ein Apfelstrudel? Patissier Christoph gibt mir die passenden Tipps.
Im Anschluss habe ich die Semmelbrösel mit den gehackten Nüssen geröstet. Ja, in der Pfanne umrühren, das kann ich. Da die Röstung bei mittlerer Temperatur etwas auf sich warten ließ, habe ich währenddessen noch ein paar Äpfel geschält. Zack, waren die Brösel auch schon verbrannt! Ich sag's ja, Multitasking ist nichts für Männer! Dafür ging der zweite Versuch dann gleich viel besser.
Die Königsaufgabe des Apfelstrudel Backens, das Ausziehen des Strudelteiges.
Das Raufgeben der Fülle, Einpinseln des unbedeckten Teiges mit flüssiger Butter und Zusammenrollen des Strudels waren mit meinen Fähigkeiten dann durchaus kompatibel. Auch das Bestreichen des Strudels mit flüssigem Ei ging mir leicht von der Hand, bevor der Strudel dann ins Rohr durfte.
Teig:
Fülle:
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Fotocredits:
Das Schloss an der Eisenstrasse
Als leidenschaftlicher Süßer muss es eine Mehlspeise sein, und nicht irgendeine, sondern die Mehlspeise aller Mehlspeisen: ein echter Alt-Wiener Apfelstrudel.
Welchen Teig sollen wir wählen?
Ich war überrascht, dass das überhaupt eine Frage ist, wenn es doch einen Teig gibt, der Strudelteig heißt. Blätterteig, Mürbteig und sogar von Topfenteig ist die Rede. Aber nein, es muss das Original her, auch wenn ich ausdrücklich davor gewarnt wurde. Aber warum nur?
Also, die Zutaten für den Teig in den Rührkessel zu schütten und den Startknopf zu drücken, war ja nun nicht wirklich das Problem.
Wie gelingt nun ein Apfelstrudel? Patissier Christoph gibt mir die passenden Tipps.
Wie gelingt nun ein Apfelstrudel?
Die Äpfel müssen eine schöne Säure haben und dürfen nicht überreif sein, erklärt mir unser Patissier Christoph. In unserem Fall ist es ein Gala aus dem Mostviertel, der nun in akribischer Handarbeit geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten wird, ganze 2 Kilo davon. Ich wusste gar nicht, dass Backen so anstrengend sein kann!
Im Anschluss habe ich die Semmelbrösel mit den gehackten Nüssen geröstet. Ja, in der Pfanne umrühren, das kann ich. Da die Röstung bei mittlerer Temperatur etwas auf sich warten ließ, habe ich währenddessen noch ein paar Äpfel geschält. Zack, waren die Brösel auch schon verbrannt! Ich sag's ja, Multitasking ist nichts für Männer! Dafür ging der zweite Versuch dann gleich viel besser.
Die Frage aller Fragen: mit oder ohne Rosinen?
Also wollen die Äpfel mit den gerösteten Bröseln vermengt werden, ergänzt um ein wenig Zucker und Zitronensaft. Aber da fehlte doch noch was! Ach ja, Rosinen, oder doch nicht? Ich sag's gleich, hier habe ich eine kräftige Meinung, und die ist nicht verhandelbar: Rosinen müssen hinein. Wenn ihr tatsächlich keine wollt', dann tut es mir sehr leid, aber dann kann ich wirklich nicht für euch kochen!
Ein Teil der Zutaten für den Apfelstrudel.
Ein Teil der Zutaten für den Apfelstrudel.
Was ist ein gezogener Apfelstrudel?
Mittlerweile konnte der Teig ausreichend rasten und wir schreiten zur Königsaufgabe des Apfelstrudel Backens, dem Ausziehen des Strudelteiges. Meine liebe Gattin, eine großartige Köchin und Patissière hat es mir vorgezeigt. Das kann ja nicht so schwierig sein! Naja, beim ersten Versuch habe ich mich dann schon ein wenig patschert angestellt. Das sollte man wohl ein bisschen üben! Und siehe da, das zweite Stück ließ die imaginäre Zeitung dann schon wesentlich besser durchscheinen.
Die Königsaufgabe des Apfelstrudel Backens, das Ausziehen des Strudelteiges.
Das Raufgeben der Fülle, Einpinseln des unbedeckten Teiges mit flüssiger Butter und Zusammenrollen des Strudels waren mit meinen Fähigkeiten dann durchaus kompatibel. Auch das Bestreichen des Strudels mit flüssigem Ei ging mir leicht von der Hand, bevor der Strudel dann ins Rohr durfte.
Und wie schmeckt er nun?
Ausgezeichnet, darf ich sagen! Der Teig war nicht an jeder Stelle so dünn, dass er auf der Haut zerging. Aber besonders stolz bin ich auf meine dezente Rumnote, lässt sie mich das Mahl doch mit dem richtigen Geschmack beenden.
Mein erster Apfelstrudel - ein echter Alt-Wiener Apfelstrudel.
Mein erster Apfelstrudel - ein echter Alt-Wiener Apfelstrudel.
Mein Apfelstrudel-Rezept:
Teig:
- 250g Weizenmehl
- 1 EL Öl
- 5 g Salz
- 125 g Wasser
Fülle:
- 2 kg Äpfel
- 70 g Zucker
- 50 g gehackte Haselnüsse
- 60 g Butter
- 70 g Brösel
- 2 cl Organic Rum von der Destillerie Farthofer
- Saft einer halben Zitrone
- Rosinen (nach Belieben)
Zubereitung:
1. Aus den Zutaten mit der Knetmaschine einen glatten Teig herstellen. Danach mit dem Öl übergießen und den Teig mit Frischhaltefolie abgedeckt ca. 30 Minuten rasten lassen.
2. Derweil die Äpfel schälen, entkernen und fein schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen, Brösel und Nüsse dazugeben und etwas anrösten.
3. Dann alles gut vermengen (geschnittene Äpfel, Zucker, Butter-Brösel-Nussmischung, Zitronensaft und Rum – und evt. Rosinen).
4. Den Strudelteig ausziehen, auf ein Geschirrtuch legen und die Fülle darauf verteilen. Mit Hilfe des Geschirrtuches einrollen und gut mit Ei bestreichen.
5. Bei 180°C ca. 30 Minuten backen.
5. Bei 180°C ca. 30 Minuten backen.
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Fotocredits:
Das Schloss an der Eisenstrasse