Skitour auf die Forsteralm
Fetzblauer Himmel, glitzernder Pulverschnee, strahlende Morgensonne und knackige minus sechs Grad Celsius: Das sind die perfekten Bedingungen für eine Skitour auf die Forsteralm in Gaflenz.
„Am Freitog in da Fruah montier i die Schi
Auf mei' Auto und dann begib i mi
Auf d’Forsteralm zum Skitourengeh
Weil dort auf dem Berg gibt’s zumindest a bissl an Schnee…“
Wie könnte man besser in das Wochenende starten, als mit einer morgendlichen Skitour auf die Forsteralm bei winterlichem Kaiserwetter? Die Bedingungen sind perfekt, was natürlich auch das frühe Aufstehen entschädigt. Denn nur der frühe Vogel fängt den Wurm – da darf der Wecker schon mal um 05.45 Uhr klingeln. :-)
Vorbereitung auf die Skitour
Nach einem Power-Frühstück steht schon die erste Challenge auf dem Programm, die mich jedes Mal wieder ins Schwitzen bringt: Das Anziehen der Kompressionsstrümpfe. Wie ein kleines Kind am Boden sitzend kämpfe ich damit, diesen unglaublich engen Strumpf bis zu meiner Kniebeuge hochzuziehen. Erster Schweißausbruch: check. Der Rucksack ist gepackt, die Skischuhe stehen bereit und die Ausrüstung liegt schon im Kofferraum. Los geht’s!
Die Ausrüstung ist gecheckt und los geht's!
Als wir – mein Freund Johannes und ich – im Auto sitzen und sich die Temperaturanzeige langsam an die Umgebung anpasst, schauen wir uns gleichzeitig an und fragen uns, ob wir eh warm genug angezogen sind. Minus sechs Grad sind ganz schön kalt – aber umdrehen wollen wir auch nicht mehr. Also heißt es, einfach zügiger raufgehen, dass uns schnell wieder warm wird. ;-)
An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass Johannes hobbymäßig Triathlon und Rennradfahren trainiert und unter „zügig“ etwas anders versteht, als ich. Aber dazu später mehr…
Der Winter zeigt seine schönste Seite
Wir erreichen um 8 Uhr den Parkplatz auf der noch menschenleeren Forsteralm. Es ist ein herrlicher Wintertag und meine Vorfreude auf diese Tour ist riesig. Bevor wir aber die Ski anschnallen, müssen noch die Felle geklebt werden und die Skischuhe angezogen werden. Zweiter Schweißausbruch: check.
Die Felle kleben, die Skischuhe sitzen...
Um jetzt nicht auszukühlen, während Johannes noch mit seiner Ausrüstung kämpft ;-), vertreibe ich mir die Zeit mit Kniebeugen und Armkreisen. Jetzt geht’s ab auf die Piste und rein in die Bindung. Die Pulsuhr auf „GO“ gestellt und schon geht’s Schritt für Schritt den Berg hinauf. Natürlich haben wir uns noch ein Skitouren-Ticket für € 6,- pro Person gekauft, denn schließlich nutzen wir ja auch die komplette Infrastruktur und die bestens präparierten Pisten.
„Mir is immer no koit“, sagt Johannes. Mir nicht. Mein Kreislauf ist schon ordentlich in Schwung. Sein an die Ausdauer gewöhnter Körper ist noch im Ruhemodus. ;-) Und so wird’s auch bis zum Schluss weitergehen. An dieser Stelle ein kleiner Einblick in die Beziehung eines Triathleten und einer Yogalehrerin. ;-)
Wie bei jeder Tour gehen wir die ersten 50 Meter gemeinsam nebeneinander, bis jeder in sein eigenes Tempo einsteigt und für sich geht. Ich finde, das ist das Schöne an einer Tour – gemeinsam und doch für sich gehen. Nach dem ersten Anstieg treffen wir uns wieder für eine kurze Fotopause. Das Panorama ist traumhaft und lädt ein, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Während ich kurz das Zeitgefühl verliere und genieße, höre ich „geht scho, Schatz, weiter geht’s“. Na gut…
Ziemlich knackig und steil geht's gleich am Anfang bergauf.
Schritt für Schritt zum Gipfelglück
Und jetzt kommt mein persönliches Highlight dieser Tour – wir biegen um eine Kurve, kommen raus aus dem Schatten und die Sonne begrüßt uns mit wärmenden Strahlen. Der Pulverschnee glitzert unter unseren Skiern und ich bin im Paradies. Ich bin eine absolute Winterliebhaberin und mein Herz geht auf, wenn blauer Himmel auf Sonne und Schnee trifft. Das müssen wir natürlich wieder auf einem Foto festhalten, bevor wir die Tour fortsetzen. Wir sind jetzt auf Höhe des Ausstieges des Sesselliftes und gehen noch weiter nach oben, bis wir das Ende des Schleppliftes erreichen, wo unsere Tour dann auch endet.
Juhuuu - endlich oben! :-)
Dort oben werden wir erneut mit einer tollen Fernsicht und Sonnenstrahlen belohnt. Wir machen eine kurze Pause, ziehen die Felle ab und genießen die Ruhe. Jetzt kommt der schönste Part für mich – die Abfahrt. Ich liebe das Skifahren und muss immer grinsen, wenn ich Schwünge ziehe. Und so genieße ich jeden einzelnen Schwung, die Kälte im Gesicht und das Stauben des Schnees. Johannes nimmt das etwas emotionsloser als ich, aber ich bin halt einfach ein Tiroler Winterkind. :-)
Nach dem Aufstieg ist vor der Abfahrt - zuerst müssen aber die Felle noch runter!
Jetzt folgt der Genuss...
Was für ein traumhafter Tag!
Gemütlicher Ausklang der Vormittagstour
Wieder am Ausgangspunkt angekommen, suchen wir uns auf der Forsteralm einen Platz auf der Sonnenterrasse und genießen Kaffee und Tee zum Abschluss, bevor es wieder nach Hause geht.
Zum Schluss wärmen wir uns noch von außen und innen wieder auf.
Für die Tour haben wir von der Ankunft auf dem Parkplatz bis zur Rückfahrt inklusive Kaffee zum Schluss exakt zwei Stunden gebraucht. Es waren knapp 2 Kilometer und 350 Höhenmeter, die wir in einer Stunde wirklich gemütlich gegangen sind. Für eine knackige Ausdauer-Trainingseinheit eignet sich die Tour perfekt, wenn man sie zügiger geht und noch ein zweites Mal wiederholt.
Überblick über die Skitourenroute. Wir sind von der Talstation bis zum Ende des Schleppliftes IIb gegangen.
Vom Schloss an der Eisenstrasse bis zur Forsteralm ist man mit dem Auto in 15 Minuten. Gut zu wissen ist auch, dass es am Mittwoch- und Freitagabend einen Flutlichtabend von 17 – 20 Uhr gibt. So kommen Wintersportler auch in den Genuss einer Afterwork-Tour und Hotelgäste können den Tag ebenfalls sportlich ausklingen lassen. Alle aktuellen Infos zum Liftbetrieb, den Corona-Regelungen etc. gibt’s auf www.forsteralm.com.
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Fotocredits: Das Schloss an der Eisenstrasse; Pistenkarte Forsteralm (Screenshot www.forsteralm.com)