Romantisches Sonnwendfeuer mitten im Mostviertel
Gerne denke ich an diese besondere, laue Sommernacht zurück. Zur Sonnenwende überraschte mich mein Schatz damals nämlich mit einem gemeinsamen Picknick und Sterneschauen am Panoramahöhenweg. Genau das Richtige nach einer hektischen Arbeitswoche. So brachen wir aus unserem Alltag aus und nutzten die Zeit zu zweit. Und das ganz romantisch.
Picknick zwischen Himmel und Erde
Den Picknick Rucksack mit allerlei Obst und Schmankerl eingepackt, ein paar Decken zum Draufsetzen dazu und schon gings los – in Richtung Panoramahöhenweg. Hand in Hand schlenderten wir bei großartigem Ausblick entlang, bis wir auf einer Wiese ein geeignetes Plätzchen zum Picknicken entdeckten. Wir machten es uns auf der großen kuscheligen Decke in der Wiese gemütlich und genossen unser Picknick beim Sonnenuntergang. Ganz prickelnd, mit einem Gläschen Sekt in der Hand. Und natürlich bei bester Aussicht auf das Mostviertel - in den Armen meines Liebsten. Was will frau mehr? Schließlich ging der längste Tag des Jahres langsam in die hellste Nacht über. In der Dämmerung richteten wir zusammengekuschelt den Blick nach oben, um gemeinsam die ersten Sterne zu bewundern und Sternbilder zu suchen.
Ganz Feuer und Flamme füreinander
Unweit von uns wurden bereits Vorbereitungen für das Sonnwendfeuer getroffen. Am heutigen Tag, oder besser gesagt in dieser Nacht, verwandelte sich der Panoramahöhenweg regelrecht zu einer Lichterkette. Zahlreiche Betriebe feierten ab den frühen Abendstunden gemeinsam entlang des Bergrückens die Sonnenwende. Abends entfachten alle gleichzeitig ihre Sonnwendfeuer an ausgewählten Stellen - zwischen dem Sonntagberg und dem Hochkogelberg. So vieles kann man im Mostviertel im Sommer tun. Aber es gibt wohl kaum etwas romantischeres als einen nächtlichen Spaziergang. So wanderten wir in der Dämmerung Hand in Hand weiter, um später in der Dunkelheit das Entzünden der Feuer mit anzusehen. Ganz alleine waren wir zwar nicht, dennoch flogen im flackernden Licht des Feuers bei uns gleich wieder die Funken.
Der Johannistag am 23. Juni, steht in enger Verbindung zu den Sonnwendfeuern
Feurige Rituale und uraltes Brauchtum
Die Wurzeln des Sonnwendfeuers haben allerdings nichts mit knisternder Lagerfreuerromantik zu tun. Eher reicht das Brauchtum zurück in die vorchristliche Zeit. Im Volksglauben sollen mit den Flammen Dämonen abgewehrt werden, die Krankheiten, Vieh- oder Hagelschaden verursachen. Zudem sollen sie das Wachstum auf den Feldern anfeuern.
Spannend eigentlich, dass jede Region seine eigenen Traditionen rund um das mystische und magische Datum der Sommersonnenwende am 21. Juni, entwickelte. In England tanzten die Druiden um den Steinkreis von Stonehenge, die Schweden flochten sich zu Mittsommer Blumen in die Haare und im Mostviertel und in den Alpen wird die Zeit der längsten Tage und kürzesten Nächte mit entzündeten Scheiterhaufen und großen Bergfeuern begangen.
Flammende Feiern und eine Brise Aberglaube
Angeblich soll es ja Glück bringen, rund um das Feuer zu tanzen oder darüber zu springen. Zumindest wenn es um das Johannisfeuer geht. Der Johannistag, heuer am 23. Juni, steht eben auch in enger Verbindung zu den Sonnwendfeuern. Der Sprung über dieses Feuer soll vor Krankheiten schützen, reinigen und kann sogar auf eine baldige Hochzeit hinweisen. In meiner Kindheit habe ich dies, ohne um die Bedeutung zu wissen, tatsächlich auch gemacht. Mit meinem Schatz saß ich allerdings nur vor den lodernden Flammen, wo wir aneinander gekuschelt in deren Schein verweilten. Zu späterer Stunde warfen wir etwas Holz ins Feuer. Das soll ja angeblich auch Glück bringen, oder ist zumindest ein Zeichen dafür, Unglück loszuwerden.
Atemberaubender Ausblick zur Sonnenwende
Unser Fazit: Es gibt wohl keinen Besseren Ort für einen derart weite, wunderbare Aussicht über die Wiesen und Wälder bis hin in die Täler des Mostviertels – nicht nur zur Sommersonnenwende. Ganz egal was ihr vorhabt, wir sind auf jeden Fall schon ganz gespannt, was es heuer zur Sonnenwende zu sehen gibt? Und bevor die Tage nun bald wieder kürzer werden, haben wir vor, den Sommer im Mostviertel so richtig zu genießen.
Romantisches Frühstück in der Turmsuite >>
Zum Blog: Wanderung im Wildnisgebiet Dürrenstein >>
Fotocredits:
Mostviertler Tourismus, Dominik Stixenberger