Atschreithtour - von der Altstadt auf die Alm
Wir haben nun endlich unseren neuen Radstall fertiggestellt, samt Übersichtskarten der beliebtesten Strecken mit dem Schloss an der Eisenstrasse als Ausgangspunkt. Zeit also, eine dieser Strecken vorzustellen. Ich habe mich für die erste auf unserer Liste entschieden, der Atschreithtour. Sie verspricht etwa 500 Höhenmeter auf einer recht kurzen Strecke von ungefähr 16 Kilometern Länge.
Unsere neue Übersichtskarte bildet alle Mountainbikestrecken in der Umgebung abUnterwegs im Rothschild Jagdgebiet
Als Weg raus aus der Stadt wähle ich die Obere Zellbrücke, eine malerische Betonbrücke aus dem Jahre 1898 mit herrlichem Blick auf die Altstadt von Waidhofen. Nach drei Kilometern biege ich in Kreilhof auf die Atschreithstraße, eine schmale Asphalttrasse, die anfangs beinahe schluchtenartig den Berg hinaufführt. Nach etwa sechs Kilometern und 250 Höhenmeter komme ich schon nach Atschreith, ein malerisches Plateau, mitten in dem ehemals 1.000 ha großen Jagdgebiet von Louis Rothschild, das er im Zuge der Restitution der Republik Österreich überlassen hat. Nicht zu vergessen das Jagdhaus zur linken Seite, das sein Vater Albert 1905 erworben und ausgebaut hatte.
Die Atschreithtour - In kürzester Zeit aus der Stadt ins GrünEinem Moment innehaltend zeigt sich erstmals der Sonntagberg. Was für ein wunderbarer Anblick! Hier in Atschreith mündet nun die schmale Asphaltstrasse in einen für den Autoverkehr gesperrten Schotterweg, der mich auf das Holzerbauernkreuz in 680 Metern Seehöhe führt. Obwohl die Beschilderung der Atschreithtour wieder rechts hinunter nach Waidhofen zeigt, fahre ich vorher noch auf den Rabenstadlweg links hinauf.
Der Sonntagberg - Immer einen Blick wert
Es folgt das mit Abstand steilste Stück, das ich jemals mit dem Mountainbike zurückgelegt habe: 140 Höhenmeter auf einem Kilometer, das von der Steilheit her stellenweise schon mehr als 16% anmutet. Dass es nach dem Regen ganz schön rutschig war, hat die Herausforderung noch ordentlich verschärft. Aber ich ließ mich nicht abwerfen und wurde am Rabenstadl auf 820 Metern Seehöhe mit einem wunderbaren Blick auf den 100 Metern tiefer liegenden Sonntagberg belohnt. Dieser Platz hat ohnehin etwas sehr Mystisches!
Der atemberaubende Ausblick auf den SonntagbergEin weiteres Vordringen in das Jagdgebiet wäre von hier aus nur mehr zu Fuß erlaubt, das Radfahren abseits des gekennzeichneten Weges ist strikt untersagt. Allerdings könnte man weiter auf dem sogenannten Rabenstadlweg, also hinunter nach Opponitz, fahren. Diese Tour werde ich aber ein ander Mal in Angriff nehmen. Heute folge ich der Atschreithtour-Beschreibung und kehre zurück zum Holzerbauernkreuz.
Zurück in den Stadtkern
Die Abfahrt ist ob seiner Steilheit beinahe schon etwas abenteuerlich, auch vom Holzerbauernkreuz nach Wirts. Landschaftlich beeindruckt fühlt man sich hier sehr weit weg von jeglicher Zivilisation, und das wenige Kilometer vom Ortskern Waidhofens. Dass man sich geografisch ja immer noch in der Stadt Waidhofen befindet, kann man schon etwas schmunzelnd zur Kenntnis nehmen! Der Rückweg in die Altstadt führt uns am Unteren Stadtplatz mit seinen Herrenhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert vorbei, bevor wir vom Oberen Stadtplatz auf dem Steg beim Rotschildschloss wieder die Ybbs queren und direkt am Schloss an der Eisenstrasse landen.
Über den Ybbssteg zurück zum HotelSumma summarum eine kurze, knackige Runde, die man in ein bis eineinhalb Stunden absolviert hat und so schnell einmal im Laufe eines Aufenthalt in Waidhofen einschieben kann.
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Fotocredits: Johanna Meinschad