10 Tipps zum Schwammerlsuchen im Mostviertel
Faszination Schwammerlbrocken
Mein Vater, ein leidenschaftlicher Schwammerlsucher, berichtet schon seit Wochen von seinen erfolgreichen Schwammerljagden und hat mittlerweile auch schon meinen 7-jährigen Sohn Finn mit seinem Jagdfieber angesteckt. Stolz präsentieren mir die beiden ihren Fund und lassen mich selbst neugierig werden was hinter der Faszination des Pilzesammelns steckt.
Wissen an die nächste Generation weitergeben
Opas Schwammerlschule
Sonntag Vormittag schmeißen wir Korb, Gummistiefel und Wanderschuhe ins Auto und machen uns auf den Weg. Schon bei der Hinfahrt bringt Finn mir das Basiswissen bei: „Es ist erlaubt zwei Kilo pro Person mit nach Hause zu nehmen, weil man dem Wald nicht soviel wegnehmen darf und ganz wichtig, die Schwammerl vor Ort gleich grob putzen, damit die abgefallenen Teile auf den Boden fallen und wieder neue Schwammerl wachsen können. Das hab ich alles vom Opa gelernt!“ Ich bin stolz auf die beiden. Das Wissen wird er sich für immer behalten und an seine Kinder und Enkelkinder weitergeben.
Schwammerl-Hotspot
Aber wo findet man die köstlichen Fungi, frage ich meinen Vater. "Es lohnt sich, einen geeigneten Wald (zum Beispiel einen Buchen- oder Fichtenwald) in der Nähe aufzusuchen und diesem in der Pilzsaison so oft wie möglich einen Besuch abzustatten. Nur so kann man einen Wald gründlich erforschen, ertragreiche Pilzgebiete ausfindig machen und so seinen eigenen Pilz-Hotspot finden."
Schwammerlplatz als Familiengeheimnis
An so einem Geheimplatzerl bleiben wir stehen. Als erfahrener Schwammerljäger darf Finn das Messer einstecken und wir stapfen mit dem Korb in der Hand in den Wald. Leichter Dunst steigt auf und ein erdiger Duft steigt in meine Nase. Ich atme tief durch. Bereits nach einigen Metern entdecke ich meinen ersten Pilz und freue mich darüber. Fachmännisch sagt mein Sohn: „ Der ist giftig! Schau, der hat Flecken.“ Fasziniert über sein Pilzwissen frage ich ihn, ob er mir bitte ein Schwammerl zeigt, das man essen kann. Kurz darauf findet er einen Parasol und erklärt mir: „Schau, der hat einen Ring unter seinem Schirm, das heißt den kann man essen.“, mein Vater nickt stolz. Spätestens jetzt hat auch mich das Jagdfieber gepackt und wir suchen eifrig weiter.
Frische Parasolernte
Exotische Entdeckung
Vorbei an Feuersalamander und Fuchsbauten entdecken wir etwas ganz Eigenartiges. Rote Tentakel mit braunen Flecken ragen aus dem Boden. „So etwas hab ich auch noch nie gesehen“, sagt mein Vater und holt sein Handy hervor. Eine App (PictureThis) hilft ihm, wenn er sich bei einer Pilzart unsicher ist. Es stellt sich heraus, wir haben etwas ganz Seltenes gefunden – derzeit noch fast ein Glücksfall – einen roten Tintenfischpilz.
Ein Glücksfall - ein roter Tintenfischpilz
Insgesamt war unsere Schwammerlsuche nicht so ergiebig wie erhofft, denn anscheinend brechen die Schwammerlsuchprofis befeits in aller Herrgottsfrüh auf. Dennoch zufrieden kehren wir, mit ein paar Steinpilzen und Parasol im Körbchen, zum Auto zurück.
Die Tipps von Finn und meinem Vater hier nochmal kurz zusammengefasst: