Mostviertler Gans anders
Auch in diesem Jahr wird in österreichischen Küchen wieder das traditionelle Martinigansl-Essen angerichtet. Für die Zubereitung der Gans gibt es zahlreiche Rezepte.
Vom Brauchtum zum Gansl-Genuss
Der Martinstag, auch Martini genannt, ist der Gedenktag des Heiligen Martin von Tours, der für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl steht. Besonders bei uns im Mostviertel hat der 11. November als Feiertag große Bedeutung und traditionell wird zu und rund um St. Martin das Martinigansl gegessen.
Doch warum gerade eine Gans? Dieser Brauch geht auf eine Legende zurück: Der Heilige Martin hätte zum Bischof von Tours geweiht werden sollen, doch weil er diese Aufgabe nicht annehmen wollte, versteckte er sich im Gänsestall. Daraufhin begannen die Gänse so laut zu schnattern, dass der Heilige Martin entdeckt wurde und doch Bischof von Tours wurde. In der zweiten Legende wurden die Gänse geschlachtet, da sie eine Predigt von Bischof Martin störten.
Der Martinstag ist auch der Hauptzinstag der Bauern, an dem das neue Wirtschaftsjahr beginnt. Um die Tiere nicht den ganzen Winter durchfüttern zu müssen (aus Kostengründen), wurden die meisten von ihnen (vorzugsweise Gänse) geschlachtet.
Mostviertler Gans anders
Heute ist das Martinigansl nicht mehr aus dem kulinarischen Kalender wegzudenken. Für die Zubereitung der klassischen Gans gibt es zahlreiche Rezepte. Wir haben uns aber für ein "Gans" anderes Rezept entschieden, mit regionalen Zutaten und herbstlichem Gemüse.
Zubereitung:
- Eine Stange Porree waschen, Knoblauch schälen und klein schneiden – mit Soja- und Chilisauce, sowie Mostello zu einer Marinade pürieren, mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Gänsekeulen mit der Marinade einreiben, idealerweise über Nacht im Kühlschrank zugedeckt ziehen lassen.
- Den Backofen auf 180 Grad Heißluft vorheizen.
- Gänsekeulen mind. 1 Stunde vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen. Keulen in einen feuerfesten Topf nebeneinader legen. Mit 250 ml Wasser übergießen.
- Keulen zugedeckt 1,5 Stunden schmoren lassen. In der Zwischenzeit den Kürbis würfelig und eine Stange Porree in Scheiben schneiden (etwa 7 mm).
- Nach 1,5 Stunden die Kürbiswürfel und einige Rosmarinnadeln für 30 Minuten offen mitgaren. Porree und die geschnittenen Dörrzwetchken in den letzten 10 Minuten mitbraten lassen.
- Für eine extra knusprige Haut, die Keulen auf ein Backblech legen und mit Oberhitze oder unter dem Grill bräunen.
Fotocredits: Johanna Meinschad, Das Schloss an der Eisenstrasse