Allhartsberger Rundwanderweg mit Blick ins Mostviertel
Was ich am Mostviertel so liebe? – Dass die sanften Hügel zu jeder Jahreszeit begehbar sind. Manchem Gebirgler mag es hier etwas zu flach sein und manchem Flachländler zu hügelig – aber für mich ist es perfekt.
Eine Ortschaft mit Weitblick – Allhartsberg
Mein Mann und ich gehen sehr gerne wandern und obwohl wir wirklich viel unterwegs sind, gibt es immer wieder neue Wege, die wir entdecken und erkunden dürfen. Ein Areal, welches wir bisher außen vor gelassen haben, ist das Gemeindegebiet von Allhartsberg. Es liegt mitten im Mostviertel und erstreckt sich vor allem über den Nordhang des Sonntagbergs. Die spätgotische Kirche, welche der Hl. Katharina geweiht ist, sieht man schon von der Weite – liegt die kleine Ortschaft doch auf 394 m Seehöhe. Bei guter Fernsicht erstreckt sich der Blick bis nach Oberösterreich und ins nördliche Waldviertel.
Rundwanderweg für Anspruchsvolle
Das Auto parken wir in der Nähe der Kirche, denn dort ist auch das große Hinweisschild mit den drei offiziellen „Tut gut!“ Wanderwegen. Da das Wetter perfekt und wir motiviert sind, entscheiden wir uns für die längste und anspruchsvollste Route – den Mostviertelblickweg.
Der Mostviertelblickweg erstreckt sich über 8 km.
Auf den Spuren der Eisenstraße
Zu Beginn spazieren wir durch den Ort und bemerken, dass der ein oder andere Garten von metallenen Kunstobjekten geziert ist. Auch wenn Allhartsberg nicht direkt an der Eisenstraße liegt, merkt man die Verbundenheit mit den Orten der Eisenstraße. Seit dem Jahr 2000 ist Allhartsberg fester Bestandteil des Kulturparks Eisenstraße-Ötscherland – und das sieht und spürt man, wenn man hier durch die Straßen geht.
Viele Eisenskulpturen zieren die Gärten.
Sonnige Auszeit mit Blick zum Sonntagberg
Unser Weg führt uns talwärts und es wird klar, die Höhendifferenz im Gemeindegebiet ist erheblich, beträgt sie doch ca. 370 m. Da es noch ziemlich frisch und doch sehr sonnig ist, nutzen wir die einladende Holzbank für eine kurze Auszeit mit Blick auf die Basilika am Sonntagberg. Wir überqueren eine kleine Brücke und stellen fest, dass wir die Wanderroute offensichtlich falsch losgegangen sind, der Pfeil zeigt in die gegengesetzte Richtung. Grundsätzlich kein Problem, doch bei der ein oder anderen Weggabelung könnte es eine Herausforderung werden. Frohen Mutes marschieren wir aber weiter, haben wir trotz der kurzen Strecke schon einige Höhenmeter zurückgelegt.
Der Mostviertelblickweg erstreckt sich über 8 km
Alpakaerlebnis
Es geht wieder aufwärts und nach viel Asphalt verspricht eine Abzweigung naturbelassenere Wege. Wir kommen an ein großes Gehege und erblicken in der Ferne vier Alpakas. Claudia, die Tierhalterin, begrüßt gerade eine Gruppe, die sich hier zur Alpakawanderung trifft. Ich komme mit ihr ins Gespräch und sie erzählt, dass man dieses Erlebnis bei ihr buchen kann. Die Tiere wissen, dass es jetzt was zu Essen gibt und kommen näher. Mit ihren Kulleraugen berühren sie sofort mein Herz und ich weiß, dass wir uns bestimmt wiedersehen.
Die Alpakas von Claudia Gerstmayr kann man für Wanderungen buchen.
Großartiges Panorama
Über die Wiesen und Felder schlängeln wir uns den Hügel hinauf. Immer wieder müssen wir innehalten, denn von hier aus ist der Ausblick wunderschön. Der letzte Anstieg geht durch einen Wald, hier ist es relativ matschig – sind doch die letzten Schneefelder erst vor kurzem geschmolzen. Im Waldstück zeigt die Weggabelung wieder Richtung Tal und als wir zwischen den Bäumen auftauchen, ist es schon später Nachmittag. Wir stellen fest, es ist eindeutig noch Winter, denn mir fröstelt ein wenig. An der Lichtung steht ein Panoramabild, welches uns hilft, die Hügel und Ortschaften richtig einzuordnen, während wir mit einer wunderbaren orangeroten Abendstimmung belohnt werden.
Mit Hilfe der Schautafel können wir den ein oder anderen Hügel besser zuordnen.
Der Großteil ist geschafft, jetzt lassen wir uns nur noch talwärts treiben, genießen die kalte klare Luft und saugen das Panorama ein – dieser Weg verdient eindeutig den Namen Mostviertelblick.
Tipp: Im Herbst, wenn in den unteren Lagen der Nebel die Stimmung trübt, liegt Allhartsberg oft genau über der Nebelgrenze und lädt zum Sonne tanken ein.
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Fotocredits: Johanna Meinschad
Kartenmaterial: Marktgemeinde Allhartsberg