Auf zum Schobersberg: Mountainbiken mit spektakulärem Ausblick
Direkt vom Hotel gehen eine Reihe von Mountainbike-Strecken los. Beim Studium unserer Übersichtskarte hab' ich mich diesmal für die Schobersbergstrecke entschieden. Sie gehört mit 28 Kilometern nicht zu den längsten, hat aber ein paar knackige Anstiege, die mit einer wunderbaren Aussicht belohnt wird.
Von der Hotellobby auf die Mountainbike-Pfade
Es geht also los auf dem Ybbstalradweg Richtung Norden. Nach einem Kilometer biegen wir rechts ab, auf dem Weg nach Windhag. Hier schlängelt sich eine schmale Asphaltstrasse mit wenig Verkehr den Berg hinauf, mit ungefähr 400 Höhenmeter auf einer Länge von fünf Kilometern. Sobald man seinen Tritt gefunden hat, kann man schon mal einen Blick auf das Ybbstal hinunter werfen. Je weiter wir hinaufkommen, desto beeindruckender das Bild, das sich uns zeigt.
Aufmerksame Blogleser mögen erkennen, dass wir diesen Teil der Strecke schon einmal beschrieben haben, als Wanderung auf den Kronhobelweg. Auch ohne Rad ganz nett! Aber nicht heute! Genau beim Bauernhof dieses Namens erblicken wir auf linker Seite erstmals den Sonntagberg. Noch blickt er majestätisch auf uns herab, aber nicht mehr lange! Schon bald werden wir ihm auf Augenhöhe begegnen.
Wo Fotografie und Fahrradabenteuer aufeinandertreffen
Nach dem steten Anstieg befindet sich am Waldrand zu Windhag ein Mostbrunnen, der liebevoll von der hiesigen Landjugend im Rahmen des jährlichen Projektmarathons errichtet wurde. Allein unterwegs steht der Sport im Vordergrund und dieses wunderbare Aussichtsplatzerl muss sich mit einem kurzen Hingucken begnügen.
Mit meiner lieben Frau unterwegs schaut die Sache schon ganz anders aus. Als leidenschaftliche Fotografin muss alles und jedes festgehalten werden, manchmal auch ich. Während ich als in einem gleichmässigen Tempo den Berg hinauf fahre, zischt sie mit ihrem E-Bike an mir vorbei, um nach wenigen Metern für ein Foto inne zu halten und sich so wieder zurück fallen zu lassen. Nach gefühlten 50 Mal komme ich also zum Mostbrunnen, aber wo ist meine liebe Frau? Ihr E-Bike hat wegen Überhitzung den Dienst verweigert, was eine schweißtreibende Schiebeübung nach sich zog. Da war eine ausgedehnte Pause wohl mehr als verdient! Und so genossen wir ein kühles Getränk der Landjugend und ließen ein wenig die Füsse baumeln.
Nach dem kleinen Waldstück kommen wir so nach Windhag und erblicken zur rechten Hand vollbehangene Mostbirnbäume, da lacht das Herz des Mostbarons! Und jeder spricht von einer mässigen Birnenernte heuer, aber wohl nicht in Windhag! Dass sich hinter der Birnbaumzeile erstmals der Ötscher auftut, ist da ein schöner Bonus. Der malerische Ort erinnert mich bei der Durchfahrt an ein Bergdorf der Tour-de-France mit einem wunderbaren 360 Grad-Rundblick, gekrönt von der Basilika am Sonntagberg im Westen.
Gipfelsturm am Schobersberg
Nach wenigen Metern in der Abfahrt gilt es links abzubiegen, zum Schobersberg. Bei meinem ersten Versuch habe ich das gleich mal übersehen und bin dann nolens-volens auf der der Asphaltstrasse geblieben. Heute passiert mir das aber nicht! Und so geht es auf einem Trappelpfad noch einmal 100 Höhenmeter hinauf, die es in sich haben! Ich rücke auf meinem Sattel ganz nach vorne, schalte auf den niedrigsten Gang und erklimme die Steigung in vollster Konzentration. Für mich ist das allerschwierigstes Terrain, sehr uneben und das mit einer ordentlichen Steigung!
Oben angekommen, wird man jedenfalls belohnt. Die kleine Kapelle lädt definitiv zum Verweilen ein, nicht nur um ein wenig durchzuatmen, sondern um wieder einmal die herrliche Aussicht zu geniessen. Die Berge des Mostviertels haben sich für uns in Reihe aufgestellt, vom Ötscher ganz links, über den Dürrenstein zum Hochkar sind die drei Mächtigsten von zahlreichen anderen umgeben.
Meine liebe Frau hat mit ihren Fotostopps die Geduld ihres E-Bikes abermals erfolgreich ausgereizt, weshalb sie alle Kraft und Schiebekünste aufweisen muss, um auch in den Genuss dieses wunderbaren Ausblickes zu kommen. Ein Mountain-E-Bike wäre hier sicher besser gewesen!
Die kurze Abfahrt zu Hauptstrasse ist nicht allzu kompliziert, lässt die Bremsen aber doch ganz schön in Anspruch nehmen. Es folgt der dritte Anstieg nach St. Leonhard, auf der Strasse von Waidhofen kommend, die glücklicherweise nicht so stark befahren ist. Da wir den Sonntagberg schon hinter uns gelassen haben, richtet sich unser Blick nun in die Weiten des Ybbstales, bevor wir kurz vor der Kirche rechts abbiegen.
Es folgt eine malerische Abfahrt auf einem kleinen asphaltierten Weg, der in der Putzmühle in die Urltalstrasse mündet. Und so kommen wir nach 10 Kilometern leicht abschüssiger Strecke wieder wohlbehalten in Waidhofen an, direkt am Schloss der Eisenstrasse.
Angebot: Genussradeln am Ybbstalradweg >>
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Fotocredits: Das Schloss an der Eisenstrasse