Besser die Weine nie klingen!
Ich habe ja eine ausgeprägte persönliche Beziehung zum kleinen Städtchen Waidhofen an der Ybbs. Anfang der 90er Jahre war ich dort insgesamt vier Jahre im Gymnasium und habe dort auch meine (vermeintliche) Reife erhalten. Eine Reife, die familienintern selbst mehr als 20 Jahre danach oftmals noch massiv in Frage gestellt wird.
Familie ist aber auch insoferne ein sehr gutes Stichwort, als mein Bruder vor einigen Jahren das Waidhofner Hotel "Schloss an der Eisenstrasse" zuerst gepachtet und dann gänzlich erworben hat. Somit ist auch mein Verhältnis zur Stadt wieder etwas intensiver geworden, da ich nun des Öfteren dort zu Besuch bin.
Außenansicht vom Schloss an der Eisenstrasse in Waidhofen an der Ybbs
So auch letzten Freitag, als wir den wunderbaren, goldenen Herbsttag nutzten um durch die malerische Stadt lustzuwandeln. Jetzt könnte man meinen, dass sich selbst bei mir schon so etwas wie ein Reifeprozess ergeben haben könnte, da ich die Stadt definitiv viel intensiver wahrgenommen habe als in meiner "Sturm und Drang" Zeit während der Schule (wo ich eher an den jungen Waidhofnerinnen als an den schönen Häusern und Türmen interessiert war. Aber das ist eine andere Geschichte!).
Ein wunderbarer, goldener Herbsttag in der Perle des Ybbstals
Der eigentliche Grund für unseren Besuch war aber weniger das Schwelgen in alten Erinnerung beim Spaziergang durch die Stadt, als viel mehr der "WeinKlang" in der Ybbsilon Bar des Hotels in Niederösterreich.
Da werden seit Jahren (eigentlich eine Schande, dass ich zum ersten Mal dort war) an jedem zweiten Freitag im Monat - bei feinsten musikalischen Klängen - verschiedenste Weinregionen der Welt vorgestellt. Im konkreten Fall waren es diesmal Südafrika bzw. Neuseeland und die Musik kam von einem jungen Damenduo [salbandôr] mit Harfe & Saxophon.
Man kann zwischen einem "kleinen" und einem "großen WeinKlang" wählen, wobei der Unterschied nur den Wein betrifft und nicht den Klang. Hören tun nämlich alle gleich viel, nur zu Trinken bekommen die "Kleinen" (4 Sechzehntel) weniger als die "Großen" (7 Sechzehntel). Nachdem wir aber schon groß (und vielleicht sogar schon reif) genug sind, haben wir uns für die große Variante entschieden.
WeinKlang in der Ybbsilon Bar im Hotel in Niederösterreich
Bei der Auswahl der Weine ist mir sofort positiv aufgefallen, dass man sich hier zum einen sehr gut überlegt hat welche Weine man in welcher Reihenfolge serviert und zum anderen, dass man auf übliche Verdächtige (wie z.B. Hillinger) verzichtet hat. Bis auf den "Chocolate Block" habe ich keinen Wein bzw. kein Weingut gekannt. Ein Sauvignon Blanc-Vergleich zwischen den beiden Ländern durfte genausowenig fehlen, wie ein ausgezeichneter Chardonnay oder auch die lokalen roten Klassiker wie Pinotage und Pinot Noir. Allesamt Top-Weine! Auch das Personal war bestens geschult und hat nicht nur die Weine erklärt, sondern mit uns auch über das Geschmackserlebnis gefachsimpelt.
Wenn man in Wien in einer Weinbar ein Sechzehntel bestellt, muss man ja froh sein, dass man das bisserl Flüssigkeit nicht schon beim Riechen inhaliert. Nicht so im guten alten Mostviertel. Da ist ein Sechzehntel noch fast ein Achterl und bei der großen Weinreise von Süd-Afrika nach Neuseeland kann man schon mal ein wenig ins Wanken geraten (eh klar, geht ja auch über den Ozean, haha).
Das gepflegte Damenspitzerl war dann auch der Grund, dass wir die besondere Rarität - nämlich einen absoluten Spitzenwein aus der jeweiligen Region, den es zusätzlich glasweise zur Verkostung gibt - nicht mehr probiert haben. Man muss ja wissen, wann es genug ist und aufhören, wenn es am schönsten ist. (Wieder ein kleiner Hinweis auf die doch vorhandene Reife...)
WeinKlang Raritäten: 2014 Tenet aus Washington State
Epilog:
Am nächsten Abend haben wir dann mit der Familie ein feines Abendessen im RelaxResort Kothmühle (dem familiären Stammhaus) genossen. Als Wein wurde uns dabei eben eine der besonderen Raritäten eines vergangenen WeinKlangs kredenzt.
Es handelte sich dabei um einen 2014 Tenet aus Washington State. Eine beinahe überdrehte Cuvee aus Grenache, Syrah und Mouvedre, mit 15,5% Alkohol, die von Robert Parker nicht weniger als 95 Punkte bekommen hat. Ich habe selten so ein unglaubliches Wein-Konzentrat getrunken!
Diese und andere ehemalige WeinKlang-Raritäten ergänzen nunmehr die Weinkarten der beiden Häuser und so kann der Gast die vinophilen Genüsse der verganenen WeinKlänge zumindest nachkosten (nur die Musik wird nicht nachgeliefert...). Wohl bekomms!
Mehr Informationen zum WeinKlang im Hotel in Niederösterreich >>
Zum Blog "Weinroulette" von Gastblogger Rupert Hartzhauser >>
Fotocredits
Foto von Pärchen, Foto von Weinen am Tisch: Dominik Stixenberger Photographer
Foto Ybbsilon Bar, WeinKlang Folder in Vinothek, Coverfoto: Das Schloss an der Eisenstrasse
Alle anderen Fotos: Rupert Hartzhauser
Familie ist aber auch insoferne ein sehr gutes Stichwort, als mein Bruder vor einigen Jahren das Waidhofner Hotel "Schloss an der Eisenstrasse" zuerst gepachtet und dann gänzlich erworben hat. Somit ist auch mein Verhältnis zur Stadt wieder etwas intensiver geworden, da ich nun des Öfteren dort zu Besuch bin.
Außenansicht vom Schloss an der Eisenstrasse in Waidhofen an der Ybbs
So auch letzten Freitag, als wir den wunderbaren, goldenen Herbsttag nutzten um durch die malerische Stadt lustzuwandeln. Jetzt könnte man meinen, dass sich selbst bei mir schon so etwas wie ein Reifeprozess ergeben haben könnte, da ich die Stadt definitiv viel intensiver wahrgenommen habe als in meiner "Sturm und Drang" Zeit während der Schule (wo ich eher an den jungen Waidhofnerinnen als an den schönen Häusern und Türmen interessiert war. Aber das ist eine andere Geschichte!).
Ein wunderbarer, goldener Herbsttag in der Perle des Ybbstals
Der eigentliche Grund für unseren Besuch war aber weniger das Schwelgen in alten Erinnerung beim Spaziergang durch die Stadt, als viel mehr der "WeinKlang" in der Ybbsilon Bar des Hotels in Niederösterreich.
Da werden seit Jahren (eigentlich eine Schande, dass ich zum ersten Mal dort war) an jedem zweiten Freitag im Monat - bei feinsten musikalischen Klängen - verschiedenste Weinregionen der Welt vorgestellt. Im konkreten Fall waren es diesmal Südafrika bzw. Neuseeland und die Musik kam von einem jungen Damenduo [salbandôr] mit Harfe & Saxophon.
Man kann zwischen einem "kleinen" und einem "großen WeinKlang" wählen, wobei der Unterschied nur den Wein betrifft und nicht den Klang. Hören tun nämlich alle gleich viel, nur zu Trinken bekommen die "Kleinen" (4 Sechzehntel) weniger als die "Großen" (7 Sechzehntel). Nachdem wir aber schon groß (und vielleicht sogar schon reif) genug sind, haben wir uns für die große Variante entschieden.
WeinKlang in der Ybbsilon Bar im Hotel in Niederösterreich
Bei der Auswahl der Weine ist mir sofort positiv aufgefallen, dass man sich hier zum einen sehr gut überlegt hat welche Weine man in welcher Reihenfolge serviert und zum anderen, dass man auf übliche Verdächtige (wie z.B. Hillinger) verzichtet hat. Bis auf den "Chocolate Block" habe ich keinen Wein bzw. kein Weingut gekannt. Ein Sauvignon Blanc-Vergleich zwischen den beiden Ländern durfte genausowenig fehlen, wie ein ausgezeichneter Chardonnay oder auch die lokalen roten Klassiker wie Pinotage und Pinot Noir. Allesamt Top-Weine! Auch das Personal war bestens geschult und hat nicht nur die Weine erklärt, sondern mit uns auch über das Geschmackserlebnis gefachsimpelt.
Wenn man in Wien in einer Weinbar ein Sechzehntel bestellt, muss man ja froh sein, dass man das bisserl Flüssigkeit nicht schon beim Riechen inhaliert. Nicht so im guten alten Mostviertel. Da ist ein Sechzehntel noch fast ein Achterl und bei der großen Weinreise von Süd-Afrika nach Neuseeland kann man schon mal ein wenig ins Wanken geraten (eh klar, geht ja auch über den Ozean, haha).
Das gepflegte Damenspitzerl war dann auch der Grund, dass wir die besondere Rarität - nämlich einen absoluten Spitzenwein aus der jeweiligen Region, den es zusätzlich glasweise zur Verkostung gibt - nicht mehr probiert haben. Man muss ja wissen, wann es genug ist und aufhören, wenn es am schönsten ist. (Wieder ein kleiner Hinweis auf die doch vorhandene Reife...)
WeinKlang Raritäten: 2014 Tenet aus Washington State
Epilog:
Am nächsten Abend haben wir dann mit der Familie ein feines Abendessen im RelaxResort Kothmühle (dem familiären Stammhaus) genossen. Als Wein wurde uns dabei eben eine der besonderen Raritäten eines vergangenen WeinKlangs kredenzt.
Es handelte sich dabei um einen 2014 Tenet aus Washington State. Eine beinahe überdrehte Cuvee aus Grenache, Syrah und Mouvedre, mit 15,5% Alkohol, die von Robert Parker nicht weniger als 95 Punkte bekommen hat. Ich habe selten so ein unglaubliches Wein-Konzentrat getrunken!
Diese und andere ehemalige WeinKlang-Raritäten ergänzen nunmehr die Weinkarten der beiden Häuser und so kann der Gast die vinophilen Genüsse der verganenen WeinKlänge zumindest nachkosten (nur die Musik wird nicht nachgeliefert...). Wohl bekomms!
Mehr Informationen zum WeinKlang im Hotel in Niederösterreich >>
Zum Blog "Weinroulette" von Gastblogger Rupert Hartzhauser >>
Fotocredits
Foto von Pärchen, Foto von Weinen am Tisch: Dominik Stixenberger Photographer
Foto Ybbsilon Bar, WeinKlang Folder in Vinothek, Coverfoto: Das Schloss an der Eisenstrasse
Alle anderen Fotos: Rupert Hartzhauser