Weihnachtsessen aus aller Welt
Mit den Jahren hat sich bei mir die Idee verfestigt, zu besonderen Anlässen (oft begleitet von hoher Erwartungshaltung, der Anwesenheit von mehr als 2 Personen, Zeitstress) am liebsten jedes Jahr alles gleich zu machen. Das trifft besonders auf den Heiligen Abend zu. Lieber nicht experimentieren, dafür in Ruhe vorbereiten und idealerweise weiß jeder einzelne, was zu tun ist.
Das Um und Auf ist hier das Weihnachtsessen. Wenn man da in einer Runde durchfragt, haben einige ganz fixe Ideen und das Schöne ist, dass im kleinen Österreich mit seinen vielen Tälern und einzigartigen Regionen sowie in unserem Multikulti Hotelteam jeder sein fixes Weihnachtsessen hat. Wer also noch keine fixe Tradition hat, aufgepasst: Vielleicht ist hier etwas Passendes für euch dabei!
Die Bratwurst wird in vielen Bundesländern Österreichs sowie in Deutschland zu Weihnachten serviert und regionstypisch interpretiert.
Oberösterreich: Das Störibrot und die Bratwurst
Unsere liebe Marketingmitarbeiterin Johanna, die gebürtige Oberösterreicherin ist, hat uns deren landestypischen Brauch gezeigt. Die Oberösterreicher sind uns Mostviertlern ja schon sehr ähnlich. Deshalb findet man den Brauch, zu Weihnachten Bratwurst zu essen auch in unseren Gefilden. Dabei darf das Störibrot auf keinen Fall fehlen, das am Thomastag, dem 21. Dezember, gebacken werden muss. Wenn die Holzscheiter beim Backen sehr laut Knacken, kündigt dies große Gewitter im nächsten Sommer an und tötet man während des Backens eine Maus, bringt das Unheil über die Seele der backenden Person. Wer ein Elektrobackrohr und eine Katze zu Hause hat, sollte sich also keine Sorgen machen. ;-)
Die traditionelle Fischsuppe Halászlé darf in Ungarn zu Weihnachten auf keinen Fall fehlen.
Ungarn: Halászlé und natürlich Bejgli
Auf die Weihnachtsreise nach Ungarn nehmen uns András und Georgina mit. Denn dort gibt zu Weihnachten traditionell „Halászlé“, das ist eine Fischsuppe. Der Name leitet sich aus den ungarischen Wörtern hal = „Fisch“ bzw. halász = „Fischer“ und lé = „Saft“/„Brühe“ ab. Dazu gibt es dann noch gefülltes Kraut mit Tomatensauce. Und auch Bejgli – ein mit Nüssen oder Mohn gefüllter Strudel – darf auf keinen Fall fehlen. Zu Silvester kochen die Ungarn gerne „Kocsonya“, eine Suppe mit viel Schweinefleisch, die kalt gegessen wird und dadurch wie eine Art Gelee schmeckt.
Die Nudelsuppe hat ebenfalls in den westlichen Bundesländern Österreichs große Tradition. So wird sie beispielsweise in Salzburg und Tirol serviert, meistens auch mit Würstel als Einlage.
Tirol: Die Brettljause und Würstelsuppe
Nichts kommt einem natürlicher über die Lippen, als die Kombination der Wörter „Tirol“ und „Jause“. Jausnen, das passt zu den Bergen. Da denke ich gleich an Bergkäse und Selchwürstel, frisches Brot und Butter. Auch meine Oma hat erzählt, dass es beim Jausnen rund um Weihnachten viel exklusivere Wurstwaren als während des ganzen Jahres gab. Traditionell wird in Tirol am Heiligen Abend auch gerne die Würstelsuppe gekocht – so hat uns Sandra aus dem Marketing ihre Tiroler Tradition erzählt.
In Tschechien gehört der gebackene Karpfen zu Weihnachten auf den Tisch.
Tschechien: Kapustnica und gebackener Karpfen
Ales und Andrea feiern Weihnachten in Tschechien mit einer Fischsuppe (Parallelen zu Ungarn werden hier sichtbar), einer Erbsensuppe oder einer „Kapustnica“, das ist eine Krautsuppe. Als Hauptspeise gibt es gebackenen Karpfen oder Schnitzel mit französischem Salat. Der französische Salat ist ein Erdäpfelsalat mit Erbsen, Essiggurkerln, klein geschnittenen Äpfeln, Karotten und Mayonnaise. Ihn gibt es nur zu Weihnachten und sonst das ganze Jahr über nicht.
Nicht nur im Schloss wird weihnachtlich gedeckt - auch in Ägypten glänzt der weihnachtliche Speisentisch mit vielen verschiedenen Gerichten.
Ägypten: Kebab und Kofta
Unser Servicemitarbeiter Ibrahim kommt aus Ägypten und dort gibt es zu Weihnachten viele verschiedene Speisen. Von Lamm und Gans bis hin zu Fisch, Ente und gegrilltem Fleisch wie Kebab und Kofta ist alles dabei. Außerdem werden gerne Weintraubenblätter und Krautroulade mit Reis gefüllt, Garnelen, verschiedene Suppen und Salate serviert. Und süße Weihnachtskekse dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wen zieht es da in der kalten Jahreszeit nicht in den Süden?
Frohe Weihnachten!
Meine Oma hat schon gesagt, dass, egal, was man isst, in der Heiligen Nacht einfach alles noch besser schmeckt. Das liegt auch sicher am schön gedeckten Tisch und dem feierlichen Beisammensein im Kreise seiner Lieben. Bei vielen von uns kommen Kindheitserinnerungen beim Weihnachtsessen auf – der Duft von früher, die Erinnerungen von damals.
Und mit etwas Glück schmeckt es heute noch genauso gut und auch eine Generation später wird man an das tolle Weihnachtsessen in den 2020er Jahren zurückdenken.
In diesem Sinne: Lasst es euch schmecken und ein frohes Fest!
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Fotocredits: shutterstock, Das Schloss an der Eisenstrasse